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Lesetips für den 9.12.03 (Weber: Protestantismusthese)

Achtung: Vergessen Sie Ihren Kurzbeitrag nicht. Achten Sie darauf, dass Sie die Fehler der ersten Arbeit nicht wiederholen. Vermeiden Sie unbedingt eine zu kleine Formatierung (am besten 12 Punkt-Schrift und 1,5 Zeilenabstand).

Wichtige Begriffe:

Rationalisierung, Ethos (Lebensführung), Entzauberung

Wiederholung:

Letzte Woche haben wir Webers und Marx' Ungleichheitsmodelle sowie deren Werttheorien verglichen. Bei beiden Problematiken haben wir gesehen, dass Weber der "subjektiven" Komponente mehr Bedeutung zumisst: mit Blick auf Ungleichheit betont Weber neben den ökonomischen (Erwerb und Vermögen) die ständischen Ungleichheitsdimensionen (etwa Prestige, Lebensführung, Status). Und Webers Werttheorie geht von der Grenznutzenlehre aus, die den Wert einer Ware von den subjektiven Präferenzen der Konsumenten ableitet (und nicht wie Marx, der die Theorie eines objektiven, durch die notwendige Arbeitszeit bestimmten Werts vertritt). Mit Blick auf Webers epistemologische Positionen haben wir dessen rigoroses Wissenschaftsverständnis betrachtet, das sich gegen die "wissenschaftliche" Begründung von Werturteilen ausspricht.

Bemerkungen:

Diese Woche werden wir uns mit Webers Protestantismusthese beschäftigen, mit der er die Entstehung des modernen Kapitalismus in bestimmten Aspekten erklären will. Weber betont die Rolle einer systematisch-berechnenden Lebensführung, die er besonders von den reformatorischen Religionsbewegungen seit dem 16. Jahrhundert getragen sieht. Beachten Sie, dass Weber Wirtschaft nicht kausal auf Religion zurückführen will und auch, dass die "kapitalistische" Lebensführung und die kalvinistische Religion sich nicht notwendig gegenseitig bedingen. So betont er, dass im Laufe der Jahrhundert die "spirituelle Hülle", die religiösen Doktrinen allmählich von den tatsächlichen ökonomischen Praktiken abfallen und das kapitalistische System sich gleichsam von selbst trägt.