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Lesetips für den 11.11.03 (Weber: Schmidt, Sozialismus)
Bemerkung zu den Hausarbeiten:
Die Kurzarbeiten sind korrigiert und folgendermaßen bewertet worden:
+ für Arbeiten, die inhaltlich wie formal dem wissenschaftlichen Standard für studentische Arbeiten im fortgeschrittenen Stadium entsprechen.
o für Arbeiten, die weitere Anstrengungen erfordern, um den erforderlichen Standard zu erreichen.
- für Arbeiten, die noch sehr deutliche Defizite erkennen lassen.
Das Symbol steht links neben meinem Kürzel (JA). Die Arbeiten haben im Durchschnitt o erreicht.
Die Bereiche, in denen ich deutliche Mängel konstatiert habe, kürze ich mit folgenden Symbolen ab:
A: Unsicherheiten mit dem schriftlichen Ausdruck, das können sein: unkorrekte oder unpräzise Verwendung von Worten, falsche Register (Umgangssprache), holprige Ausdrucksweise... Siehe meine Hinweise zum wissenschaftlichen Schreiben.
K: Probleme mit der Kohäsion des Texts, d.h. der Text argumentiert nicht flüssig. Die Sätze stehen unverbunden nebeneinander und ergeben keine Einheit. Siehe meine Hinweise zum wissenschaftlichen Schreiben.
P: Nichttransparente Gestaltung der argumentativen Mesostruktur, also etwa zu viele oder gar keine Zeilenumbrüche. Die argumentative Gestaltung schlägt sich nicht in dem überlegten Gebrauch von Absätzen nieder.
O: Probleme mit der Rechtschreibung (etwa falsche Klein-, Großschreibung, das/dass...).
I: Probleme mit der Interpunktion (v.a. Komma bei Nebensätzen).
L: Das Layout entspricht nicht dem Standard; meist ist zu viel "Blei" auf dem Papier. Verwenden Sie bitte unbedingt 12 Punkt-Schrift und 1,3 - 1,5 Zeilenabstand.
Z: Es wird nicht, nicht korrekt oder nicht vollständig zitiert. Siehe meine Hinweise zur Zitation.
Bei den meisten Arbeiten fehlt eine Einleitung, in der die Fragestellung vorgestellt wird! Siehe meine Hinweise zur Fragestellung.
In einigen Arbeiten sind auch Unsicherheiten bezüglich des theoretischen Inhalts zu konstatieren. Für Arbeiten von o und schlechter empfehle ich, freiwillig weitere Hausarbeiten zu schreiben un in Eigenlektüre ergänzende Texte zu lesen (z.B. Einführungen zum Thema).
ACHTUNG:
Ich habe alle Referenten auf dem Seminarplan eingetragen. Bitte prüfen Sie, ob für Sie alles korrekt ist.
Wichtige Begriffe:
Verhalten, Handeln, soziales Handeln, Sinn, Idealtypen, Staat, Beamte, Kartelle
Bemerkungen:
Während Marx in einer Zeit lebte, in der der entstehenden Kapitalismus relativ unreguliert war, zeichnet sich Webers Zeit durch den Aufstieg staatlicher Bürokratien und relativer Monopole aus. Beide Tendenzen führen zu einer Durchbürokratisierung der Gesellschaft, die Weber im Sinne einer "Rationalisierung" (!) diskutiert. Weber interessiert sich somit für viele der Dinge, die für Marx noch keine Rolle spielen: Staat, die Monopolisierung der Wirtschaft, die Rolle subjektiver Deutung, die die Individuen mit ihrem Handeln verbinden. Der Text über den Sozialismus zeigt, auf welche Weise Weber an Marx anschließt bzw. diesen kritisiert: Auch der Sozialismus ist demnach dem "Gesetz" der Bürokratisierung moderner Gesellschaften unterworfen, und auch die Menschen im Sozialismus werden ihre objektive Lage immer auch subjektiv, d.h. sinnhaft deuten.
Leseziele:
Betrachten Sie die Definition des Sozialen als "soziales Handeln" und fragen Sie, inwiefern diese im Widerspruch zur Marx'schen Theorie steht. Inwiefern kommt die Ebene des sozialen Handeln in dem Text über den Sozialismus zur Geltung? Überlegen Sie, was sind die Stärken der einen und der anderen Theorie.
Die Theorie der Idealtypen erlaubt es, zwischen der Ebene des subjektiven Sinns und der objektiven gesellschaftlichen Zustände zu vermitteln. Welche Idealtypen benutzt Weber in seinem Text über den Sozialismus? Inwiefern ist Webers Ansatz gegenüber dem von Marx "konstruktivistisch"?
Mögliche weitere Arbeitsaufgaben
Bearbeiten Sie die bei Schmidt gestellten Arbeitsaufgaben und schlagen Sie Antworten vor, die wir im Seminar besprechen werden.
Lesen Sie sozialhistorische Darstellungen über den Hintergrund der Weber'schen Theorie. Befassen Sie sich mit der Entwicklung der Arbeiterklasse und ihren Parteien um 1900.
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