Regeln für die Erstellung einer Gliederung - Die Gliederung ist auf die Fragestellung zugeschnitten. Die Fragestellung ist eine Problematik, die in der Regel nicht einfach mit ja oder nein beantwortet werden kann, sondern kritisch auf ein Ziel hin diskutiert werden muss.
Es gibt viele Möglichkeiten, eine Hausarbeit zu schreiben. Eine Musterlösung soll im Folgenden vorgestellt werden. Eine wissenschaftliche Hausarbeit besteht in der Regel aus folgenden Teilen in der folgenden Reihenfolge: - 1. Deckblatt Achtung:
Beispiel für ein Deckblatt Vor-, Nachname des Autors Titel: Untertitel Besuchtes Seminar im WS…/SS…
Das Inhaltsverzeichnis gibt einen Überblick über die Struktur Ihrer Arbeit, die Seitenzahlen und die Gliederungspunkte. Beachten Sie: Tip: Gliedern Sie mit 1., 2., 2.1., 2.2. usw. mit Hilfe der Wordgliederungsfunktion.
Beispiel für eine Einleitung Ggf. ein Aufhängerzitat. Erster Absatz: Aufhänger (aktueller Anlass, fesselnder Ausspruch, Anekdote, die die Aufmerksamkeit des Lesers fesselt, 1-3 Sätze); Überleitung zur Problematik (1-2 Sätze). Zweiter Absatz: Allgemeine Darstellung der Problematik (1-2 Sätze); Überblick über zwei bis vier der wichtigsten Positionen in dem Forschungsfeld, in dem Sie sich bewegen (ggf. mit Verweis auf die Autoren, optional, 2-5 Sätze); kurze Erörterung dieser Positionen und Hinführung zur Fragestellung (2-4 Sätze); prägnante Formulierung der Fragestellung (1-2 Sätze). Dritter Absatz: Kleiner Überblick über die Teile der Arbeit (optional bei kleinen Arbeiten). Merke:
Der Hauptteil besteht in der Regel auf drei bis fünf größeren Punkten, anhand derer Ihre Argumentation ausgeführt wird. Achten Sie auf die Reihenfolge der Punkte, um eine argumentative Dynamik herzustellen (das Wichtigste ggf. an das Ende). Zitieren Sie, wo es möglich bzw. nötig ist. Nicht vergessen: Auch die einzelnen Absätze müssen durchargumentiert werden: „Absätze sind wie kleine Hausarbeiten.“ (s.u. Abschnitt über die Argumentation)
Der Inhalt ist formal relativ frei, aber Sie sollten das Vorhergehende zusammenführen und der Arbeit ein „natürliche“ Ende verleihen. Beispiel für einen Schluss: Erster Absatz: Festhalten und Überblick der Ergebnisse, aber keine Wiederholung der präsentierten Argumente (3-7 Sätze) Zweiter Absatz: Einführung einer neuen, anderen Perspektive auf das präsentierte Material (oft in Frageform, 1-4 Sätze); Umreißung einer entsprechenden weiterführenden Argumentation (2-5 Sätze). Durch eine solche Wendung kann die breitere Relevanz der bearbeiteten Fragestellung verdeutlicht werden. Dritter Absatz: Abschließende Worte (Ausblick, weitere Forschungsdesiderate, Wiederaufnahme des Aufhängers, 2-4 Sätze)
Viele Hausarbeiten haben ein Problem mit dem, was Linguisten Kohäsion bzw. Kohärenz nennen. Ein Mangel an Kohäsion verweist nicht auf einen Mangel an „Wissen“ und „Begabung“, sondern auf die nicht ausreichende Beherrschung eines Handwerks. Die Argumentation betrifft die Mesoebene des Texts, also v.a. die strukturelle Gestaltung von Absätzen. Hier präsentieren Sie Ihr Wissen. Achten Sie darauf, dass Sie „in Absätzen denken“ und dies durch entsprechende Zeilenumbrüche auch deutlich machen. Die Zeilenumbrüche müssen Ihre argumentativen Schritte wiederspiegeln. Innerhalb der Absätze sollte es ein eindeutig identifzierbares Thema geben und zwischen den Absätzen klar nachvollziehbare und entsprechend vorbereitete Übergänge von dem einen zum anderen Thema. Das Thema hält einen Absatz zusammen; es wird markiert durch: - Hinführungen Faustregel: „Absätze sind wie kleine Hausarbeiten!“ Nach Charolles gibt es vier Regeln, die die Kohäsion von Texten organisieren: - Herstellung von Redundanz Mittel für die Herstellung von Kohäsion: - Aufzählungen
Am folgenden Text können Probleme bzw. Lösungen mit Blick auf die Frage der Kohäsion studiert werden. Im Allgemeinen wirken natürlich immer mehrere Bedingungsfelder zusammen um ein gewalttätiges und aggressives Verhalten herbeizurufen. Dazu zählt zum Beispiel die Familie, die eigene Persönlichkeit, die Gesellschaft, die eigene Freizeitgestaltung oder die Schule, aber auch in den häufigsten Fällen die Medien. In diesem Zusammenhang gehören zu den persönlichen und familiären Ursachen auch Misserfolge und aggressive Charakterstrukturen, die reale Brutalität auslösen. So sind es zum Beispiel häufig auch Spannungen und Konflikte zwischen den Eltern, wie Scheidung, Trennung oder wechselnde Partnerbeziehungen, wirtschaftliche Krisensituationen der Eltern, wie Arbeitslosigkeit, soziale Isolation der Familie in der Verwandtschaft und Bekanntschaft, schlechte Wohnbedingungen, ein gesellschaftliches Umfeld mit vielen aggressiven Handlungen und Gewaltverbrechen oder aber auch Misshandlungsverfahren durch die Eltern, welche vor allem für Kinder und Jugendliche Situationen darstellen, die Stress auslösen und häufig auch zur Überforderung führen. Gerade sehr junge Kinder und Heranwachsende stellen also eine besonders große Risikogruppe dar. Gefährlich wird es natürlich auch, wenn Kinder und Jugendliche auf der Suche nach Konfliktlösungen sind. Gerade in diesen Situationen übermittelt uns vor allem das Fernsehen die Botschaft, dass Gewalt zur Problemlösung zugelassen werden kann und durchaus vertretbar ist. Verstärkt wird diese Botschaft häufig noch, indem Gewalt, Brutalität und Menschenverachtung als nachstrebenswert und machtvoll dargestellt wird. Gerade diese Verlockung und Verherrlichung von Gewalt vermittelt den Kindern und Jugendlichen ein vollkommen falsches Bild und Gefühl von sich selbst und ihrer Umwelt. Wichtig ist es hierbei vor allem, inwiefern die dargestellte Gewalt und das aggressive Verhalten von den Kindern und Jugendlichen definiert und interpretiert wird. Dabei kommt es häufig vor, dass besonders Kinder die Gewalt in zum Beispiel Zeichentrickfilmen oder Kriminalfilmen als bloße Gerechtigkeit und Vergeltung empfinden. Im Normalfall wird also das Böse mit dem bestraft, was es verdient. Gerade durch diese Art der Interpretation kommt es häufig dazu, dass mediale Gewalt sehr schnell in reale Gewalt umschlägt. Im Seminar haben wir folgende Musterlösung produziert: Einleitung Seit dem Massaker von Erfurt ist das Problem jugendlicher Gewalt ins Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit gerückt, und es wird vermehrt die Frage nach dem Einfluss von gewaltverherrlichenden Videospielen und Filmen auf das Aggressionspotential von Kindern und Heranwachsenden gestellt. In dieser Arbeit soll diskutiert werden, inwieweit der Ausbruch von gewalttätigem Verhalten unter Jugendlichen auf Gewaltinhalte in den Medien zurückgeführt werden kann. Unter Mediensoziologen gibt es über diese Frage eine kontroverse Auseinandersetzung. Die einen unterstreichen die Ventilfunktion von Gewaltvideos und Horrorfilmen. Demnach kann der Konsum von gewaltbeinhaltenden Mediendarstellungen Aggressionen abbauen und Gewaltbereitschaft mindern ("Katharsis-Hypothese", vgl. Müller 1987). Die anderen behaupten dagegen, dass der Konsum entsprechender Darstellungen die Fähigkeit einschränken kann, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden, und die Hemmschwelle für gewalttätiges Verhalten absenkt ("Stimulations-Hypothese", vgl. Meier 1998). Mit Hilfe einer teilnehmenden Beobachtung unter Mitgliedern eines Magdeburger Fanclubs für das Computerspiel Counterstrike soll diesen beiden Hypothesen nachgegangen werden. In dieser Untersuchung hat sich herausgestellt, dass die Wirkungen dieses Computerspiels nicht unabhängig von den sozialen und persönlichen Kontexten der Konsumenten diskutiert werden können. Es wird daher zu fragen sein, in welchen konkreten Situationen und Konstellationen Counterstrike als Ventil bzw. als Verstärker fungiert. Die folgende Arbeit besteht aus drei Teilen: Im ersten Abschnitt wird ein Überblick über die dominanten Forschungsströmungen gegeben und die beiden alternativen Hypothesen erläutert. Im zweiten Abschnitt wird das empirische Material, das ich unter den M.. mit Hilfe qualitativer Erhebungsmethoden erhoben habe, analysiert und mit Blick auf die Frage der Rolle des spezifischen Konsumkontexts ausgewertet. In der Konklusion werden die Ergebnisse zusammengeführt, und es wird ein dritter Zugang ("Kontext-Hypothese") stark gemacht, der auf die Rolle der sozialen Situation aufmerksam macht. |