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Proseminar Makrosoziologie
Einführung in die Diskursanalyse

Johannes Angermüller, ISOZ Magdeburg

WS 2001/02, Donnerstags 11-13 Uhr, Sprechstunde: Do 13:30-14:30 (Raum 148) und nach Vereinbarung, Kontakt: , Tel.: 7337336 (10-21 Uhr)

Diskurse ordnen und strukturieren unsere Erfahrung der sozialen Umwelt. In diesem Proseminar werden wir uns mit makrosoziologischen Diskursanalyseansätzen beschäftigen, die den Zusammenhang von Symbol- und Zeichensysteme und Sozialstruktur thematisieren. Ausgehend von M. Foucault, dem Klassiker der französischen Diskursanalyse, und diskursanalytischen Zugängen der Kulturstudien werden wir uns der Frage stellen, wie sich Sprache und Kultur in ihrer gesellschaftlichen Einbettung verstehen lassen. Anhand von angewandten Arbeiten und Fallstudien – etwa zur Unterscheidung von Eigen und Fremd – werden die diskursiven Dimensionen sozialer Ungleichheit diskutiert.

Seminarablauf

18. Oktober 2001: Vorstellung

25. Oktober 2001: Gesellschaft und Diskurs
Jäger, Siegfried (1994[1993]): Text- und Diskursanalyse: Eine Anleitung zur Analyse politischer Texte. Duisburg: DISS, 1. Kapitel.

1. November 2001: Politische Diskursanalyse I
Jäger, Siegfried (1994[1993]): Text- und Diskursanalyse: Eine Anleitung zur Analyse politischer Texte. Duisburg: DISS, 2. + 3. Kapitel.

8. November 2001: Politische Diskursanalyse II
Kress, Gunther (1985): “Ideological Structures in Discourse.” In: Teun v. Dijk (Hrsg.), Handbook of Discourse Analysis. Volume 4. Discourse Analysis in Society. London et al.: Academic Press, S. 27-42.
Barthes, Roland (1964): Mythen des Alltags. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 76-96. (ist nicht im Reader. Wird noch ausgeteilt.)

1. Termin für schriftliche Kurzarbeit (s.u.)

15. November 2001: Ideologie und Hegemonie I
Hall, Stuart (2000[1989]): „Gramscis Erneuerung des Marxismus und ihre Bedeutung für die Erforschung von Rasse und Ethnizität.“ In: Ders., Ideologie, Kultur, Rassismus. Ausgewählte Schriften 1. Hamburg: Argument, S. 56-91.

22. November 2001: Ideologie und Hegemonie II
Ives, Peter (1998): „A Grammatical Introduction to Gramsci’s Political Theory.” Rethinking Marxism 20(1): 34-51.
Laclau, Ernesto (1981[1977]): Politik und Ideologie im Marxismus: Kapitalismus, Faschismus, Populismus. Hamburg: Argument, S. 176-185.

29. November 2001: Postkolonialismus
Said, Edward W. (1994[1993]): Kultur und Imperialismus: Einbildungskraft und Politik im Zeitalter der Macht. Frankfurt am Main: Fischer, S. 107-129.
Lyotard, Jean-François (1986[1979]): Das postmoderne Wissen. Graz, Wien: Passagen, S. 13-29, S. 175-193. (ist nicht im Reader. Wird noch ausgeteilt.)

2. Termin für schriftliche Kurzarbeit (s.u.)

6. Dezember 2001: Linguistische Pragmatik und Strukturalismus
van Dijk, Teun (1980): Textwissenschaft. Eine interdisziplinäre Einführung. Tübingen: Niemeyer, S. 68-95.
Link, Jürgen (1993[1974]): Literaturwissenschaftliche Grundbegriffe. München: Fink, S. 46-97.

13. Dezember 2001: Wie schreibe ich kohäsive Texte? Die Isotopie des Diskurses
Greimas, A.J. (1974[1966]): „Die Isotopie der Rede.“ In Kallmeyer, W., W. Klein, R. Meyer-Hermann, K. Netzer und H.J. Siebert (Hrsg.) (1974) Lektürekolleg zur Textlinguistik. Frankfurt am Main: Athenäum Fischer Taschenbuch Verlag, S. 126-152.

20. Dezember 2001: Die Foucault’sche Diskursanalyse I
Foucault, Michel (1996[1971]): Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt am Main: Fischer, S. 7-51.

10. Januar 2001: Die Foucault’sche Diskursanalyse II
Foucault, Michel (1994[1969]): Archäologie des Wissens. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 9-30.

3. Termin für schriftliche Kurzarbeit (s.u.)

17. Januar, 24. Januar und 31. Januar 2001 werden gesondert festgelegt (ggf. Blockseminar. Literatur wird noch angegeben).

Bemerkungen:
Zu den angegebenen Terminen (8.11.2001, 29.11.2001 und 10.1.2002) sind die SeminarteilnehmerInnen gebeten, schriftliche Beiträge zu erstellen. Diese Texte sollen auf ca. 4 Seiten zentrale Fragen der Seminarlektüre aufgreifen und selbständig erörtern. Damit soll versucht werden, den Arbeitsschwerpunkt von den Semesterferien ("Hausarbeit") ins Seminar zu verlagern. Zu den Bedingungen des Scheinerwerbs gehört neben den drei schriftlichen Kurzbeiträgen, regelmäßige Anwesenheit (nicht mehr als 2 Absenzen), ein mündliches Kurzreferat und eine kurze Hausarbeit (ca. 10 Seiten).