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Johannes Angermüller (2010): "Widerspenstiger Sinn. Skizze eines diskursanalytischen Forschungsprogramms nach dem Strukturalismus" In: Johannes Angermüller, Silke van Dyk (Hrsg.), Diskursanalyse meets Gouvernementalitätsforschung, Frankfurt: Campus, S. 71-100.    


Abstract:
In diesem Beitrag wird die Diskursanalyse zunächst gegenüber etablierten intellektuellen Traditionen am Schnittpunkt von Sprache und Gesellschaft verortet, wie etwa gegenüber Hermeneutik, Pragmatismus und Strukturalismus. Im Sinne einer Integration theoretischer und empirischer Probleme des Forschungsprozesses plädiert der Beitrag für eine Diskursforschung nach dem Strukturalismus, die die Brücke zwischen antihumanistisch-poststrukturalen und pragmatisch-interaktionistischen, zwischen text- und prozessanalytischen Tendenzen schlägt. Einen Diskurs fasst er methodologisch als den Gebrauch von Texten in Kontexten und nimmt in theoretischer Hinsicht Bezug auf die poststrukturalistische Kritik am sprechenden und handelnden Subjekt. An Beispielen aus dem Wissen-schaftsdiskurs diskutiert er, wie sinnhafte Unordnung durch Prozeduren der Sinnverknappung in soziale Ordnung überführt wird. Vor dem Hintergrund eines mikro- bzw. prozessanalytischen Verständnisses des Universitätsdispositivs und seiner gouvernementalen Technologien beschreibt er die sprachlichen und sozialen Regeln der Sinnverknappung im Wissenschaftsdiskurs.

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